Gibt es typische Muster für die Tagesänderung des (F)DAX in Abhängigkeit davon, ob wir in einem Bären- oder Bullenmarkt sind? Als Tagesänderung soll nun die prozentuale Änderung zwischen Börseneröffnung um 8 Uhr und Börsenschluss um 22 Uhr betrachtet werden.
Das Ergebnis ist verblüffend:
Jetzt erkennen wir sofort einen markanten und eindeutigen Zusammenhang. In einem Bullenmarkt steigen die Kurse am Montag, Donnerstag und Freitag, während die Kurse am Dienstag und Mittwoch eher fallen. In einem Bärenmarkt ist es exakt andersherum.
Wer also ein Kaufsignal in einem Bullenmarkt sucht, sollte eher am Ende einer Woche einsteigen und den Dienstag auf jeden Fall meiden. Die Frage des „warum“ ist natürlich spannend, aber für uns reine Spekulation. Hier könnte man bestimmt tolle Stories schreiben, interessanter ist jedoch:
Kann man diesen Wahrscheinlichkeitsvorteil jetzt auch unmittelbar in einen Gewinnvorteil überführen?
Hier können wir jetzt eine einfache Rechnung nach festen Regeln machen und dann mit den historischen Daten eine Gewinnrechnung durchführen. Wenn der Eröffnungskurs an einem Tag oberhalb des EMA80 des Vortages liegt (=> Bullenmarkt) und wir z.B. einen Montag haben, wird eine Longposition eröffnet und am Ende des Tages geschlossen. An einen Dienstag würde man ein Shortposition zur Eröffnung kaufen (in einem Bullenmarkt) und ebenfalls wieder am Ende des Tages verkaufen. Wendet man diese einfache Regel auf die historischen Daten an, erhält man die folgende Aufsummierung der FDAX Punkte.
In Summe hätte man somit in 14 Jahren knapp 14000 FDAX Punkte eingesammelt. So wurde also aus einem Wahrscheinlichkeitsvorteil ein echter Gewinnvorteil. In einer genaueren Betrachtung würde man jetzt noch den realen Spread (Differenz zwischen An- und Verkaufskurs) berücksichtigen und sicher auch noch einen Stop-Loss für die einzelnen Trades definieren. Das Grundsystem ist jedoch bestechend einfach und bietet noch zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten.
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Die Trading Idee
In einem Bullenmarkt steigen die Kurse regelmäßig am Montag, Donnerstag und Freitag. Während die Kurse am Dienstag und Mittwoch tendenziell fallen. In einem Bärenmarkt ist es exakt andersherum.Bullenmarkt
Wenn der Eröffnungskurs an einem Handelstag oberhalb des exponentiellen Gleitenden Durchschnittes liegt, gehen wir von einem Bullenmarkt aus. Wir gehen daher immer am Montag, Donnerstag und Freitag long in den Markt, am Dienstag und Mittwoch dagegen short. Am Montagmorgen kaufen wir also eine Position und schließen diese kurz vor dem Erklingen der Schlussglocke. Am darauffolgenden Dienstag sind wir in der Erwartung fallender Notierungen leer zu verkaufen. Wir folgen in der restlichen Woche diesem Plan weiter.Bärenmarkt
Notiert der DAX zur Handelseröffnung unterhalb unseres Trendfilters, gehen wir von einem Abwärtstrend, also einem Bärenmarkt aus. Wir wenden das gegenteilige Verhalten an: Am Montag, Donnerstag und Freitag shorten wir den Markt. Wogegen wir am Dienstag und Mittwoch long einsteigen. Wendet man diese einfache Regel auf die historischen Daten an, sollte man ein profitables und stabiles Handelssystem erhalten.